Über mich
Begonnen hat alles mit einer Lehre zum Goldschmied. Mein Gesellenstück, eine psychedelisch anmutende Kuriosität, fand nicht überall Anklang, war aber handwerklich so gut gemacht, dass sich die folgenden Jahre in einer kleinen, feinen Welt abspielten, in der sich der Geist vergangener Epochen erhalten hatte. Die Faszination, jedes Detail des Arbeitsprozesses von Anfang bis Ende selbst zu gestalten, ist mir bis heute geblieben. Auch das Gefühl, aus der Zeit gefallen zu sein. Ich bewegte mich damals in der Subkultur und da war ein Hundehalsband aus der Zoohandlung ungleich attraktiver als die Glieder einer Perlenkette. Ich wollte da raus, raus aus dem Kunstgewerbe und rein in die freie Kunst. Das hieß für mich damals vor allem Zeichnen und Malen, das ich für mich entdeckt hatte. Die Ernüchterung kam dann bei einem Beratungsgespräch an der Hochschule für bildende Künste, wo man mir klarmachte, dass ich mit meinen Vorstellungen genau so weit zurück war, wie ich es anderen gerade unterstellt hatte. Der Kunstbegriff dort war konzeptuell und mehr prozessorientiert als am fertigen Werk interessiert. Die Malerei war nur Mittel zum Zweck, und nicht einmal das. Das war ein spannender Gedanke, der meinem Lebensgefühl entsprach, aber ich merkte auch, dass ich noch nicht bereit dafür war. Immerhin bekam ich den Tipp, es doch einmal an der Hochschule für Gestaltung zu versuchen. Dort habe ich dann mein Studium begonnen und erfolgreich mit einem Diplom abgeschlossen.
Das Lagerdenken ist weitgehend überwunden. Die Grenzen zwischen Kunst und Design sind fließend und die konzeptionellen Ansätze der Avantgarden ähneln eher den Marketingstrategien großer Agenturen als den provokanten Gegenentwürfen, als die sie einmal gedacht waren. Meine Biografie hat mir Einblicke in beide Seiten ermöglicht. Dazu gehörte auch, dass schon früh mein Talent für die Kunstvermittlung erkannt wurde und ich direkt nach dem Studium erste Lehraufträge an Kunsthochschulen erhielt. Das hat mir schnell Spaß gemacht, nicht zuletzt, weil ich viel positives Feedback von meinen Studierenden bekommen habe. Neben den klassischen künstlerischen Grundlagen wie Malerei und Zeichnung unterrichtete ich auch eher illustrations- und designorientierte Fächer wie Modezeichnen. Neu hinzugekommen sind filmische Inszenierung im Spannungsfeld von Kunst und Mode. Dazu gehört auch, dass ich mich derzeit intensiv mit Film, Performance und Installationskunst beschäftige und versuche sie in meine künstlerische Arbeit zu integrieren. Bis heute profitiere ich von den unterschiedlichen Ausdrucksformen und sehe sie als Inspiration, die man pragmatisch nutzen sollte. Das heißt nicht, dass ich keine Prioritäten setze. Ich bin nur davon überzeugt, dass sich ein undogmatischer Zugang in die Kunst, ohne sich an sogenannte Schulen zu binden, langfristig immer auszahlt. Diese Haltung versuche ich natürlich auch in meiner eigenen künstlerischen Arbeit umzusetzen. Daran arbeite ich bis heute.